Mittwoch, 5. Oktober 2011

Rezension - Sebastian Fitzek - Der Augenjäger

Handlung:
Der Augensammler ist entlarvt, doch für Alexander Zorbach geht das nervenzerreißende Spiel weiter. Julian ist noch immer in den Händen des Psychopathen und Alexander Zorbach rennt die Zeit davon. In die Enge getrieben fast er eine folgenschwere Entscheidung...
Zeitsprung: Ein Serientäter versetzt Berlin in Angst und Schrecken. Einer der besten Augenchirurgen der Welt treibt nachts sein dunkles, grausames Unwesen. Derzeit inhaftiert ist es nur eine Frage der Zeit bis Dr. Zarin Suker mangels Beweisen entlassen werden muss, denn die einzige Kronzeugin ist wie vom Erdboden verschluckt.
Alina Gregoriev wird hinzu gezogen - ein verzweifelter Versuch der Polizei, den grausamen Serientäter überführen zu können.
Viel mehr kann und darf man vom Inhalt nicht verraten. Die Ereignisse überschlagen sich rasend schnell, auf jeder Seite lauern neue Verwicklungen. Noch im Fall des Augensammlers versunken, muss sich der Leser einem neuen Monster stellen.
Erzählperspektive:
Sebastin Fitzek versteht es, seinen Figuren Leben einzuhauchen und sie dem Leser emotional sehr nah zu bringen. In gewohnter Manier agiert Alexander Zorbach in der Ich-Perspektive, allen anderen Akteuren ist die personale Erzählebene zugedacht. So wird bei allen Verstrickungen und Irrungen doch immer deutlich, wer die Hauptperson ist. Das hat mir persönlich sehr gut gefallen.
Die Kapitel sind kurz und das ist auch gut so - kommt man doch zwischendurch zum Atem holen und reflektieren. Das hat mir das Lesevergnügen noch angenehmer gemacht.
Die Sprache gewohnt präzise, fesselnd und so auf den Punkt gebracht, dass ich mich teils wirklich an den Ort versetzt fühlte. Das finde ich besonders im Hinblick darauf, das Herr Fitzek dem Leser keine seitenweisen Orts- und Landschaftsbeschreibungen zumutet, sehr bemerkenswert.
Leseeindruck:
Nun kann man über den hohen Gewaltanteil diskutieren, doch sorgt dieser definitiv dafür, dass der Leser mitleiden und sich an mancher Stelle fragen kann, warum es plötzlich so kalt im Zimmer geworden ist. Zum Mitgruseln, mitfiebern und mitleiden absolut zu empfehlen und neben aller Gewalt und Grausamkeit geht der rote Faden des Thrillers und der mitunter auch feinfühlige Humor nicht verloren.
Das Ende verdient aus meiner Sicht 5 extra Sterne, mündet es doch in einem Crescendo der Tragik und lässt den Leser mit offenem Mund und der Frage zurück, warum man nicht lieber langsamer gelesen und das Buch etwas länger "gestreckt" hat.
Ich hoffe auch einen Nachfolger und vergeben ein dickes Lob an den Autoren. Absolute Leseempfehlung !

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